Was sonst nirgends steht
Mary Island
Viele Kleinigkeiten
© Jonathan Philippi 2013
Sie sind alle etwas verschroben,
eigenbrötlerisch, egozentrisch, als
sehr auf sich selbst bezogen, will
sagen: Es gibt nur mich und keinen
anderen. Jeder meint,e r wäre im
Mittelpunkt und handelt auch so.
Mister Booker, der
Strandbodybuilder, Lester Ingels,
der das Eiscafé besitzt oder Ellie
McPherson aus Ellies Diner. Nicht
zu vergessen der Sheriff. James
Walker Anderson ist ein halber
Cherokee mütterlicherseits und die
andere Hälfte ist schwedisch. Henry
Miller, der immer noch glaubt, eine
große Nummer zu sein oder Dave
Taylor, einen bescheidenen Fischer.
Außergewöhnlich ist Hardy Trooley,
seines Zeichens Bürgermeister. Wir
kennen sie alle, ja, auch ihr. sie sind
um uns herum, fegen über die
Straßen, lachen ein falsches Lachen
und denken, die Welt dreht sich
nicht weiter ohne sie.
Doch so sehr ihr euch anstrengt, ihr
werdet letztendlich niemanden
finden, der exakt so ist wie die Leute
aus Mary’s Town. Pater Barrajas ist
noch da, aber ihn habe ich nicht
skizziert, wie die meisten der
Erwachsenen nicht. Sie sind farblos
und uninteressant, eine Insel nur
voll von teenagern, das geht dann
doch nicht. Schließlich ist das hier
ernste Literatur und kein Fantasy.
So, das musste mal gesagt werden.
Und aus Kinder werden Leute.
Erwachsene sind das schon.
Langweilig. Es sei denn, die Kids
schaffen es, die Erwachsenen zu
ändern. Spannend.
Die Insulaner
Die Skizzen
Die Insel
Mary Island ist erfunden, so viel ist
wohl jedem klar. Es handelt sich um
eine fiktiven Ort in den USA. Warum
dort? Warum nicht in Spanien oder
Italien? Warum nicht Griechenland
oder Schweden? Nun, das mag
daran liegen, dass ich besser
Englisch kann als spanisch,
italienisch oder griechisch. Genauer
ist kann eigentlich nur Englisch als
Fremdsprache. England ist mir zu
nah, das könnte jemand kennen und
dann sagen: “Ey, das sieht ja gar
nicht so aus!”
Bei South Carolina ist das anderes,
denn dort kann es so ausehen und
ich behaupte dann immer: “Ah, da
musst du etwas weiter südlich
fahren, dann rechts abbiegen und
...”
Solche Inseln existieren wirklich. Sie
heißen Outer Banks und liegen als
fast 300 Kilometer lange Inselkette
vor NORTH Carolina. Aber in South
Carlolina ist es im Sommer heißer.
Wenn ich die OBX (so sagen die
Amis dazu) beschrieben hätte, dann
wäre wieder irgendjemand
gekommen und hätte gesagt: “Also
Cape Lockout sieht aber ganz
anders aus!”
Wer will, darf gerne googeln oder
besser: wikipedien.
Und so habe ich kurzerhand eine
der OBX vor Charleston verlegt. Ihr
dürft raten, welche. Hihihi. Das
findet ihr nie raus!
Das ist auch im Grunde egal.
Ach ja, wer mag, darf auch mal Mary
Island googlen. Es gibt tatsächlich
einige Inseln, die so heißen, aber ...
seht selbst.
Sie entstehen urplötzlich. Ich suche
nach bestimmten Details und kann sie
mir nicht merken. Darum zeichne ich.
Ihr seht sofort, dass ich das nicht
gelernt habe. Einige Bilder sind,
sagen wir mal, etwas zu grau oder
schwammig. Aber für mich genügt es.
Die Vorlagen sind in manchen Fällen
totale Fantasie. manchmal entdecke
ich Bilder im Internet von Personen
und denke: Boah! Genau der ist es.
Dann widerum treibe ich mich auf den
persönlichen Seiten von
Schauspielern rum. Ich nehme mir ein
Bild und zeichne es ab. Oft
unbefriedigend. Dann ändere ich hier
und da etwas und schon passt es in
mein Bild. Bleistift und Radiergummi
oder besser Radiergummi und dann
Bleistift sind meine Utensilien. Immer
wenn ich keine Lust habe, zu
schreiben, zeichne ich. Das entspannt
und wenn es um Mitternacht ist.
Morgens bin ich dann oft ausgeruht
und topfit. Ich sehe das Bild an,
zerknülle es und versuche es später
noch einmal.
Das mache ich seit 30 Jahren so. Es
kam ein ordentlicher Fundus
zustande, aus dem ich für Mary Island
aus den Vollen geschöpft habe. Bitte
beklagt euch nicht über die Bilder,
wenn sie zu schlimm sind, lösche ich
sie! Versprochen!
Wichtiger Hinweis: Sollte sich jemand
auf einem Bild erkennen (was nicht
beabsichtigt ist) und es ihn stören,
hier zu sein, dann bitte eine kurze
Info, das Portrait wird sofort gelöscht.
Absicht steckt nie dahinter,
Ehrenwort.