Hintergründe
Mary Island
Startseite Die Bücher Weitere Personen Helden Mary Island Kontakt Blog Galerie
Sir Francis Drake
© Jonathan Philippi 2013
Sir Francis Drake Wikipedia schreibt auf seiner Seite: „Sir Francis Drake (* um 1540 in Tavistock, Devon; † 28. Januar 1596 bei Portobelo, Panama) war ein englischer Freibeuter und Entdecker, später Vizeadmiral und der erste englische Weltumsegler. Als Navigator und Seemann gilt er bis heute als eine der herausragenden Persönlichkeiten der englischen Seefahrt.“ Nun, vielleicht sollte man es dabei belassen, denn je tiefer man in seine Geschichte einsteigt, desto ungewöhnlicher wird er. In Mary Island Band 2 degradiere ich ihn zu einem gemeinen Mörder und Piraten. Irgendwie war er alles. Freibeuter ist übrigens nur ein anderer Begriff dafür. Also nicht wirklich etwas Gutes. Warum glauben wir heute nur, dass er ein „großer Mann“ gewesen war? Einer der ersten Chefs von ihm erhielt von Königin Elisabeth (nein, nicht von der aktuellen, auch wenn man glauben mag, dass sie dieses biblische Alter tatsächlich erreichen wird), einen sogenannten Kaperbrief. Damit war es englischen Seeleuten möglich, spanische Schiffe aufzubringen, weil diese ein Embargo über England verhängt hatten. Sie warfen den Briten vor, den Protestantismus (Die Lehre der evangelischen und die von Martin Luther) zu verbreiten und blockierten daher alle Lieferungen von den Niederlanden zu Britannien. Protestanten: Welch ein Frevel in den Augen der strenggläubigen Spanier (Siehe auch die Abhandlung über die Eroberung Südamerikas und den Untergang der Inka). Jedenfalls brachte er auf seiner ersten Fahrt als Offizier eine Reihe von spanischen Schiffen auf. Wie dieser menschenverachtende Kerl wirklich tickte, zeigte seine zweite Mission. Er segelte nach Afrika, überfiel ein Dorf und nahm Sklaven, die er nach Amerika verkaufen wollte. Dumm war nur, dass die dortigen Spanier keinen Handel mit Engländern wollten, so ballerte er munter drauf los und verhöckerte erst die eine Hälfte, dann weitere Sklaven munter an die dortige Bevölkerung. Über den unveräußerlichen Rest von 57 Sklaven fehlt jede Spur. Tja, das ist also der Held Englands und der Seefahrt. Um 1568 mussten Drake und sein Admiral Hawkins fliehen. Sie kehrten zurück nach England. Von den über 400 Mann Besatzung war nur eine handvoll übriggeblieben. Sie starben bei Gefechten, vor Hunger und Durst oder fielen der spanischen Inquisition als Ketzer in die Hände. No more comments. Seine nächste Kapernfahrt 1570 war ein finanzielles Desaster, aber er machte dennoch weiter und segelte anschließend nach Westindien (Achtung, das liegt natürlich vor Südamerika, denn man glaubte ja, Indien entdeckt zu haben.) Danach kaperte er in den Meeren, das heißt, er versenkte und tötete im Namen der britischen Krone. Dann startete er seine wirklich große Tat, 1577 bis 1580 umsegelte er als erster Engländer die Welt (Seine Mannschaft kam aus ganz Europa einschließlich eines afrikanischen Sklaven namens Diego, die offenbar nicht als erste die Welt umrundeten, nur er ganz allein, einsam auf einem ansonsten menschenleeren Kahn. Okay. Ich stelle ihn mir vor, wie er das Schiff putzt, die Segel setzt und ganz allein in den Sonnenuntergang reitet, wie einst Lucky Luke.) Also fassen wir zusammen, er war der erste Engländer, der die Welt umrundete. Noch Fragen? Auf diesem Weg nutze er ein Schiff namens Pelicane, das er später in „Golden Hinde“ umbenannte. So ganz nebenbei vermerkte seine Biografie: „Hierbei kaperte er zahlreiche spanische Schiffe und überfiel und plünderte spanische Siedlungen.“ Er konnte es nicht lassen. 1585 bis 1586 plünderte er erneut spanische Siedlungen und Schiffe, allerdings war die politische Lage explodiert. Spanien hatte eine Hungersnot und der König bat Elisabeth um Hilfe. Diese sendete Schiffe voll mit Lebensmittel nach Spanien, wo sie gekapert wurden. Nur einem Schiff gelang die Flucht mit einem Gefangenen, einen spanischen Gouverneur. Dummerweise hatte der den schriftlichen Befehl König Philipps dabei, die englischen Schiffe zu entern. Nun war England verständlicherweise richtig wütend und ab sofort gab es keine Gnade mehr. Auf der Bonaventura segelte Drake nach Amerika und richtete verheerenden Schaden an. Genau auf dieser Reise soll er dann die Rolle gespielt haben, die ich ihm angedichtet habe. Denken wir mal, ich irre mich und Sir Francis Drake war wirklich jener großherzige Seemann, den die Geschichtsbücher so gerne zeigen möchten. Gott sei seiner armen Seele gnädig.